Selbsthilfeinitiative zu Impfkomplikationen und Impfschäden führte bislang knapp 11.000 Beratungen durch

Obwohl die Corona-Pandemie ausgelaufen ist und die Zahl der Immunisierungen gegen das Virus deutlich zurückgeht, verzeichnet die Selbsthilfeinitiative zu Impfkomplikationen weiterhin regen Zulauf.

BildZugleich gestaltet sich die Beratung der Betroffenen und Angehörigen zunehmend schwierig, erklärt der Leiter des ehrenamtlichen und bundesweit aktiven Angebots, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung. Denn die Anfragen gehen immer häufiger von Patienten aus, deren Impfung bereits viele Monate zurückliegt und die erst in deutlichem Abstand zum Piks entsprechende Beschwerden verzeichnen – oder die oftmals über ein halbes Jahr oder länger an Symptomen leiden, allerdings diese nicht zuordnen konnten und erst jetzt entsprechende Maßnahmen unternehmen, um sich weitergehend untersuchen zu lassen. „Natürlich ist gerade für die eindeutige Klärung der Kausalität ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Impfung und dem Auftreten der Gesundheitsstörungen wichtig. Nicht nur mit Blick auf eine mögliche sozialrechtliche Entschädigung, sondern auch zur leichteren Differentialdiagnostik wäre es sinnvoll, wenn man zwischen den ersten Anzeichen einer über die Maße der gewöhnlichen Impfreaktion hinausgehenden Post-Vac-Problematik und dem Aufsuchen von ärztlicher Hilfe nicht allzu lange wartet. Und gerade, wenn diffuse Erscheinungen in einem übermäßig großen Abstand zu den Impfungen zutage treten, fällt die eindeutige Abklärung der Ätiologie schwerer. Deshalb sind auch unsere Möglichkeiten der Unterstützung dann ein Stück weit eingeschränkt. Immerhin kommen in solchen Fällen auch prinzipiell andere Ursachen für die Symptome in Betracht. Außerdem können wir keine medizinische Konsultation ersetzen und uns nicht über eine Diagnose auslassen. Stattdessen leisten wir Gesundheitsförderung und beraten mit Blick auf finanzielle Leistungen und Ansprüche im Falle eines möglichen Impfschadens, ohne dabei aber tiefergehend auf den Einzelfall eingehen zu dürfen“, erklärt der 38-jährige Journalist vom Bodensee dazu, der seit 2021 an einem Post-Vac-Syndrom leidet und aus eigener Erfahrung um die Herausforderungen von Impfkomplikationen weiß.

„Wir erleben es nicht selten, dass Probleme erst nach der vierten oder fünften Immunisierung auftreten, während nach den ersten drei Impfungen noch keine über die üblichen Nebenwirkungen hinwegreichenden Beschwerden offenbar geworden sind. Und da sich auch derzeit noch immer Menschen gegen Corona impfen lassen, steigt die Zahl der Beratungen weiter an. Mittlerweile haben wir seit Beginn unserer Arbeit insgesamt 10.800 Erst- und Folgeberatungen gegenüber Betroffenen oder ihren Angehörigen durchgeführt. Mit deutlichem Abstand haben hierbei polyneuropathisch anmutende Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungserscheinungen im Vordergrund gestanden. Dicht gefolgt von kardiologischen Problemen wie Orthostatischer Dysregulation oder Posturalem Tachykardiesyndrom mit Blutdruckschwankungen, erhöhtem Pulsschlag, Schwindel und Atemnot sowie ausgeprägten Erschöpfungszuständen mit Hinweisen auf ein ME/CFS. Bedeutend sind auch auffällige Laborwerte in enger Verknüpfung zur Impfung, beispielsweise erhöhte Transaminasen (Leberwerte), Glukosetoleranzstörungen, Senkung der Nierenfunktion oder Hormonstoffwechselentgleisungen. Mit deutlichem Abstand hierzu folgen Sehstörungen, Sehminderungen und Hörprobleme sowie Hautausschläge wie Urtikaria. Deutlich seltener sind auftretende psychische Störungen wie Panikattacken oder Angstzustände – und nicht zuletzt Probleme mit der Verdauung und Funktionsstörungen im Magen-Darm-Trakt. In einigen Einzelfällen wurde von isolierten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen, Geschmacksveränderungen, Riechstörungen, neurologischen Ausfallerscheinungen (wie Guillain-Barré-Syndrom, Hirnschwellungen und Hydrozephalus) und immunologischen Reaktionen wie Rheumatoide Arthritis oder Autoimmungastritis berichtet. Zur symptomatischen Therapie kommen insbesondere medikamentöse Schmerzbehandlung, antriebsfördernde Arzneimittel, blutdruckregulierende Tabletten, „Vertigo“-Produkte, Vitalstoff-Substitution, Antioxidantien, Stärkung der Mitochondrien, Ernährungsumstellung, leichte Aktivierung, Schlafhygiene, Energiemanagement, Wärme-Kälte-Behandlung, Physio- und Ergotherapie, Edukation und Gesundheitsberatung, Entspannungstraining, Stressbewältigung sowie in ausgewählten Fällen eine Plasmapherese und Rehabilitationsmaßnahmen in Erwägung. Darüber hinaus bieten wir Hilfestellung bei der Antragsstellung mit Blick auf mögliche Ansprüche auf Arbeitslosen- und Krankengeld, Bürgergeld und Sozialhilfe, Erwerbsminderungsrente, Behinderteneigenschaft, Haushaltshilfen, Pflegeleistungen und Assistenz im Alltag – denn nicht selten kann eine schwerwiegende Impfkomplikationen bedeuten, dass der komplette Lebenslauf auf den Kopf gestellt wird und von einem Tag auf den nächsten Bedürftigkeit vorherrscht“, führt der Psychosoziale, Ernährungs- und Integrationsberater abschließend aus.

Die kostenlose Beratung der Selbsthilfeinitiative ist unter www.selbsthilfe-riehle.de erreichbar.

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Ehrenamtliches Büro für Öffentlichkeitsarbeit – Dennis Riehle
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