Selbsthilfeinitiative weist auf potenzielle Folgeschäden des Diabetes und rechtzeitige Diagnostik hin

Er gehört mittlerweile zu den Volkskrankheiten und ist eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche: „Der Diabetes betrifft Millionen Deutsche und ist trotzdem noch ein unberechenbarer Zeitgenosse!“.

BildMit diesen klaren Worten kommentiert der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative zu Hormonellen und Stoffwechselerkrankungen, Dennis Riehle (Konstanz), die Bedeutsamkeit der Zuckererkrankung in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts und weist auch darauf hin, dass viele Betroffene weiterhin zu spät Hilfe aufsuchen: „Lange bleiben hohe Glukosewerte im Blut noch immer unbemerkt, obwohl man gerade bei Risikofaktoren der westlichen Welt deutlich sensibler und hellhöriger sein muss“, erklärt der 37-Jährige, der seit acht Jahren an Diabetes erkrankt ist und aus Erfahrung weiß, dass eine frühzeitige Behandlung elementar wichtig ist, um Folgeschäden so gut wie möglich zu verhindern: „Erst, wenn sehr hohe Konzentrationen im Serum dauerhaft untherapiert bleiben, merken wir es. Doch dann sind oftmals Gefäßstrukturen, Augen, Niere oder Nerven bereits in Mitleidenschaft gezogen worden. Daher sollten vor allem Menschen mit familiärer und genetische Disposition, bei Adipositas, wenig Bewegung, metabolischen Vorerkrankungen, Hypertonie, nephrologischen Problemen oder Raucher zu den regelmäßigen Checks beim Hausarzt gehen. Denn oftmals geben bereits zwei Blutabnahmen Aufschluss darüber, ob ein eine Glukosetoleranzstörung oder bereits ein manifester Diabetes vorliegt – und inwieweit er zu behandeln ist“, meint der Sozialberater und sagt: „Eine Zuckerkrankheit verändert das gesamte Leben und fordert nicht nur die Betroffenen, sondern auch das Umfeld stark heraus. Da sind Erfahrungsaustausch und Begleitung sehr wichtig“.

Der Ernährungsberater will sich weiterhin dafür einsetzen, dass der Diabetes ernstgenommen wird: „Wir brauchen auch künftig ein hohes Maß an Sensibilisierung für diese Erkrankung, denn Patienten wissen oftmals überhaupt nichts von ihrer eigenen Betroffenheit, weil sie still vor sich hinarbeitet und Organe befallen kann. Deshalb sind Information und Aufklärung von so großer Bedeutung und müssen vorangetrieben werden“, befindet der Journalist und will verstärkt in Kontakt mit Fachärzten und Medien treten. „Man kann mit einer Zuckerkrankheit gut zurechtkommen, es braucht aber eine vernünftige Diagnose und medikamentöse Einstellung, Schulungen zum Umgang mit schwankenden Glukosewerte und ihrer Konsequenz, Edukation für Betroffene und Angehörige sowie die öffentlichkeitswirksame Ermutigung, auch rechtzeitig zum Arzt zu gehen“, erläutert Riehle und berichtet aus seiner eigenen Biografie: „Natürlich ist das zunächst eine Gewöhnungssache, Tabletten und Insulin umsichtig einzusetzen und an den jeweiligen Zuckerwert anzupassen. Daneben braucht es einen kompletten Wandel des eigenen Lebensstils mit neuen Ernährungsgrundsätzen und mehr Aktivität. Schlussendlich ist ein Diabetes die Ermahnung zu einem gesünderen Dasein. Diesen Weckruf sollten wir uns so bewusst machen und nicht aus Scham oder falscher Eitelkeit den Gang in die Praxis vor uns herschieben. Heutzutage ist die Handhabung der Zuckerkrankheit deutlich weniger komplex als noch vor einigen Jahren und sollte daher niemandem Angst machen. Ich kann aus meiner eigenen Geschichte nur festhalten, dass die zeitnahe Feststellung des Diabetes Schlimmes verhindert hat. Darüber bin ich froh“, fasst der Konstanzer abschließend zusammen und weist auf die Beratung der Selbsthilfeinitiative hin.

Die Psychosoziale und Ernährungsberatung der Selbsthilfeinitiative ist überregional und kostenlos unter www.selbsthilfe-riehle.de erreichbar.

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