Simone Theisen-Diether beleuchtet in „Der HWS-Stammtisch“ das unbestreitbare „Instabilitäts-Desaster“ in Deutschland und Österreich
Unsichtbare Krankheiten sind im doppelten Sinne wie eine Art negativer Lottogewinn. Nicht nur, dass die Betroffenen unter den körperlichen Beschwerden leiden, hinzu kommt, dass dies niemand sieht und es kaum jemand glaubt. Dies trifft auch auf Menschen mit einer Kopfgelenksinstabilität zu. Auch wenn ihnen meistens ihr eigener Kopf zu schwer ist, so sehen viele von ihnen dennoch recht munter aus. Wenn man dann noch bedenkt, dass Betroffene in Deutschland und Österreich mit diesem Krankheitsbild gegen verschlossene Türen laufen, lässt sich erahnen, vor welche Probleme eine Kopfgelenksinstabilität diese Menschen stellt.
Simone Theisen-Diether hat die Geschichten von neunzehn vollkommen verschiedenen Menschen zusammengetragen, die an einer Kopfgelenksinstabilität, also einer Instabilität im Bereich der oberen Halswirbelsäule und verschiedenen Begleiterkrankungen leiden. Die Einzelschicksale sind zum Teil tragisch und machen sprachlos, manche machen Mut, andere rühren zu Tränen. Der Leser taucht in eine Welt ein, die man in einer zivilisierten und medizinisch hochspezialisierten Gesellschaft nicht vermuten würde. Betroffene werden als Simulanten beschimpft, sammeln trotz körperlicher Beschwerden zahlreiche psychiatrische Diagnosen und werden in ihrer hilflosen Situation schlicht alleine gelassen. Bemerkenswert ist der Kampfgeist, den viele Betroffene an den Tag legen. Neben dem Kampf um die eigene Gesundheit, möchten sie mit ihren Geschichten aufrütteln, helfen und verändern. Ein Buch von Betroffenen für Betroffene, aber ohne Frage auch eine außergewöhnliche Lektüre für jeden Leser.
„Der HWS-Stammtisch – Geschichten einer unsichtbaren Krankheit“ von Simone Theisen-Diether ist ab sofort im tredition Verlag oder alternativ unter ISBN 978-3-7497-3259-3 zu bestellen.
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