Anwendertest: Telematik für den Transporteur ohne eigenen Fuhrpark

AIS ist ein geprüftes Mitglied der TOPLIST der Telematik

BildHamburg (pkl), 11.02.2019.
Bei der Wahl zwischen drei verschiedenen Telematik-Anbietern entschied sich die erfolgreiche und traditionsreiche Mannheimer Transport-Gesellschaft Bayer GmbH für die Ulmer AIS GmbH.

Seit bald 100 Jahren existiert die Mannheimer Transport-Gesellschaft Bayer GmbH, kurz MTG. Als Experte nicht nur, aber insbesondere für den Stückguttransport ist die MTG zudem auch Teil der umfangreichen Stückgut-Kooperation CargoLine. Das Mannheimer Transportunternehmen blickt auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück und erwartungsvoll in die Zukunft: Dass man bei MTG nie den Blick nach vorne verliert, beweist unter anderem die Bereitschaft zur Digitalisierung, welche die MTG zusammen mit der Ulmer AIS GmbH seit 15 Jahren stets am Puls der Zeit vollzieht. Dabei hebt sich die MTG in einem Punkt von anderen Spediteuren ab: Es gibt keinen eigenen Fuhrpark.

Was digitalisiert ein Transportunternehmen eigentlich so ganz ohne Fahrzeuge, mag man sich fragen. ,Nahezu alles‘ könnte die Antwort der Mannheimer Transport-Gesellschaft Bayer GmbH lauten. Denn man setzt komplett auf die Arbeit mit Subunternehmen bei der Abwicklung von mehr als einer halben Million Sendungen pro Jahr.

Vor ungefähr 15 Jahren fand MTG zum Telematik-Anbieter AIS aus Ulm. Dem voran ging die Wahl zwischen drei verschiedenen Telematik-Anbietern. „AIS waren die einzigen, die all unsere Anforderungen abbilden konnten“, bringt es Holger Kuhlmann, IT-Manager bei MTG, auf den Punkt. Damals noch eine technische Neuheit: die Abholscannung. Durch das Aufkleben eines Barcodes kann der Fahrer Sendungen bereits bei der ersten Abholung mit einem Lieferschein „verheiraten“ und so eine frühe Sortierung ermöglichen. Weitere Daten zur Sendung werden dann nachträglich erfasst. „Man ersparte sich damit einen ,großen Berg‘ aus Sendungen“, überspitzt Kuhlmann. Da der Fahrer die Ware bereits scannt und sie damit im System in Echtzeit erfasst wird, kann diese bereits während der Fahrt zum Umschlagplatz zugeordnet werden. Bei Ankunft landet dann nicht alles „auf einem Haufen“, sondern kann direkt zum vorab zugeordneten Tor oder z.B. ins Lager gebracht werden. Heute ist dieses Feature aus gutem Grund Standard.

Tester:
Mannheimer Transport-Gesellschaft Bayer GmbH

Interviewpartner:
Herr Holger Kuhlmann, IT-Manager

Autor:
Martina Scheffler, Telematik-Markt.de

Kerngeschäft:
Stückgutspediteur im Netzwerk der CargoLine

Personal/Fuhrpark:
ca. 150 Mitarbeiter/nur Subunternehmer

Wirkungskreis:
50km Umkreis von Mannheim

Anforderungsprofil des Anwenders:
Innerhalb des Stückgut-Netzwerks CargoLine wurde das Anwenderunternehmen aufgefordert, eine Telematik-Lösung einzuführen. Ursprünglich um Statusrückmeldungen an das Stückgutnetzwerk CargoLine zu liefern, wurde bei MTG eine Telematik-Lösung von AIS eingeführt und daraufhin das gesamte Auftragsmanagement digitalisiert. Besonderheit bei der Mannheimer Transport-Gesellschaft Bayer GmbH: Das Unternehmen arbeitet ausschließlich mit Subunternehmern.

Transporte ganz ohne Fuhrpark

Die Ware wird von MTG abgeholt, umgeschlagen und auf die weiteren Routen verteilt. Der Transport auf der Straße erfolgt dabei jedoch ganz ohne eigene Fahrzeuge. Stattdessen setzt MTG auf Subunternehmer mit fest zugeordneten Fahrern. Da die AIS-Telematik seitens der Fahrer mit mobilen Endgeräten bedient wird, ist die Lösung bestens zur Einbindung von Subunternehmern geeignet. Die App läuft auf Smartphones, Tablets und Scannern verschiedenster Hersteller – bei MTG entschied man sich dafür, professionelle Scanner von AIS zu beziehen und an die Subunternehmer zu vermieten. Damit erreicht MTG eine lückenlose Dokumentation bis auf Packstückebene. Über die AIS-App wird zudem auch die Navigation mit Sygic über den Auftrag gestartet und somit der gesamte Transport von Abholung bis Zustellung verknüpft. Bestens vorbereitet mit ETA Fahrzeugdaten sind für MTG irrelevant, nicht aber die Transportzeit bzw. die Ankunftszeit. Zur Ermittlung dieser ETA („Estimated Time of Arrival“) agiert die AIS-Telematik als führendes System. Es errechnet die ETA und gleicht den Auftragsfortschritt laufend mit geplanten Zeitfenstern ab. Vorabinformationenzu geplanten Ankunftszeiten sind heutzutage enorm wichtig und ermöglichen den entscheidenden Vorteil, Tore vorab zuzuordnen und die Abläufe effizienter zu regeln.

Fahrer freuen sich über digitale Kommunikation
Die Mitarbeiter der MTG bzw. auch die externen Fahrer haben etliche Vorteile bemerken können, die sich mit Telematik im Laufe der Jahre ergeben. Kuhlmann erinnert sich zurück, dass „früher“ – und wir sprechen hier von ca. 15 Jahren – zwar auch schon gescannt wurde, die Scanner jedoch nicht mobil übertragen konnten. Sprich: Man scannte alle Sendungen und stellte den Scanner erst nach Tourende für mehrere Minuten in eine Docking-Station. Dort wurden die Daten ausgelesen und standen erst dann zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Heutzutage kaum noch vorstellbar.

Und noch etwas hat sich insbesondere aus Sicht der Mitarbeiter geändert: „Die Fahrer freuen sich, dass sie nicht mehr so viel mit der Dispo telefonieren müssen“, erklärt Kuhlmann schmunzelnd. Die Aufträge werden mit allen relevanten Informationen einfach direkt ans Endgerät geschickt. Wenn darüber hinaus Fragen bestehen, wird eine Kurznachricht gesendet. Ansonsten ist alles Wissenswerte zum Auftrag, beispielsweise auch mit Kontaktdaten des Empfängers, bereits hinterlegt und jederzeit verfügbar – ohne dass kryptische handschriftliche Notizen zum Auftrag entziffert werden müssten.

Schulung im Laufe der Zeit
Damit alle Fahrer das System von Beginn an korrekt nutzen, schultHolger Kuhlmann die Anwendung persönlich. Über die Jahre bemerkte er da natürlich auch eine Weiterentwicklung der Nutzerfreundlichkeit. Dauerte eine Schulung ursprünglich noch fast eine Stunde, so geschieht dies heute dank Android und intuitivem App-Design in knapp zehn Minuten. Um den Vorgang zu vereinfachen, stellte sich Holger Kuhlmann Schulungsunterlagen für die MTG-spezifischen Abläufe zusammen – eine Anregung, die auch bei AIS gut ankam und inzwischen in die eigenen Schulungsleitfäden eingearbeitet wurde.

Da war mal was vor zehn Jahren…
In 15 Jahren Zusammenarbeit sollte es hier und da auch mal zu kleine Herausforderungen gekommen sein, möchte man meinen. Danach gefragt, muss sich Holger Kuhlmann jedoch ungefähr zehn Jahre zurückerinnern. „Damals gab es Probleme mit ein paar Scannern, die häufiger repariert werden mussten. Mit AIS hatte das eigentlich überhaupt nichts zu tun“, erklärt Kuhlmann und lobt AIS sogar in diesem Zusammenhang. So wurde die Reparatur über AIS abgewickelt und dies erfolgte immer in kürzester Zeit.

Aktuelle „Zwischenfälle“? Dem IT-Manager der MTG fällt hierzu nichts Nennenswertes ein. „Wenn irgendwas ist, erreicht man die Leute von AIS sofort. Und wenn mal wirklich etwas ein bisschen hakt, dann geht man halt zur Frau Rodermund [Vertrieb bei AIS / Anm. d. Red.]. Die kümmert sich dann um alles“, lobt Kuhlmann.

Fazit
Einer der wichtigsten Vorteile durch den Einsatz der AIS-Telematik ist die Entlastung der Fahrer, welche sich beispielsweise durch die Echtzeitkommunikation zum gesamten Auftrag ergibt. Auch die optimierte Disposition aufgrund stets aktueller Positionsdaten zu den Transporten ist von unschätzbarem Wert für MTG, denn aufgrund der Ortung und des Auftragsfortschritts werden auch Leerfahrten oder überflüssige Fahrkilometer vermieden. Heute noch genauso wertvoll wie vor zehn Jahren ist für Kuhlmann natürlich auch die Abholscannung, welche die gesamte Tagesplanung erleichtert. Als nächstes soll zusammen mit AIS die Routenplanung vollautomatisiert und bereits bei der Abholung optimiert werden, beschreibt Kuhlmann die aktuelle Planung mit AIS. Denn bei MTG plant man auch in den nächsten Jahren fest mit dem Ulmer Telematik-Anbieter.

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