Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Proklamiert von der Union for International Cancer Control (UICC) geht es um die Möglichkeit der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 510.000 Menschen an Krebs. Die Deutsche Krebshilfe schätzt, dass diese Zahlen 2030 auf 600.000 neue Fälle steigen wird. Wann erkranken die meisten Menschen? Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer und Frauen bei 69 Jahren. Und die häufigsten Krebsarten? Bei Männern ist es mit 65.200 Neuerkrankungen jährlich der Prostatakrebs. Und bei Frauen mit jährlich 70.000 Neuerkrankten der Brustkrebs. Allein in Deutschland leben derzeit 4 Millionen Menschen mit der Krankheit.
Die Sterberaten? 10 Millionen Menschen starben 2020 weltweit an Krebs. Etwa 70 % davon sind älter als 65 Jahre. 2020 starben in Deutschland besonders viele Menschen an Lungen- und Bronchialkrebs (44.786), gefolgt von Bauchspeicheldrüsenkrebs (18.922) und Brustdrüsenkrebs (18.591). Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der großen Krebshilfe-Organisation schätzen, dass etwa die Hälfte der Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnte.
Eine ganze Reihe von börsennotierten Unternehmen hat sich dem Kampf gegen den Krebs verschrieben:
Biofrontera – Herausforderung Basalzellkarzinom
Neben den aufgeführten Krebsarten erkranken in Deutschland immer mehr Menschen an Hautkrebs. Laut der Krankenkasse Die Techniker geht inzwischen jede dritte Krebsdiagnose darauf zurück – und die Betroffenen werden immer jünger. Die häufigsten Hautkrebsarten sind das Basalzellkarzinom und das Spinaliom, die auch als heller oder weißer Hautkrebs bezeichnet werden. Die dritthäufigste Hautkrebsart ist das maligne (bösartige) Melanom, auch bekannt als schwarzer Hautkrebs.
Vom Basalzellkarzinom sind zumeist Frauen und auch Männer ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Mediziner bezeichnen das Basaliom als semimalignen (halbbösartigen) Hauttumor, weil es zwar von der Haut aus in umliegendes Gewebe wie Knochen, Muskeln und Bindegewebe hineinwachsen und dieses zerstören kann, aber nur selten Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet. Ursachen sind meist jahrelange, übermäßige UV-Strahlung durch Sonne und Solarium, aber auch Dauerkontakt mit Chemikalien oder Therapien zur Unterdrückung des Immunsystems. Laut Die Techniker erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 156.000 Menschen am Basalzellkarzinom.
Die in Leverkusen ansässige Biofrontera (ISIN: DE0006046113) hat sich u.a. auf die Behandlung bestimmter Arten des Basalzellkarzinoms spezialisiert. Das Arzneimittel Ameluz® ist als Gel zum Auftragen auf die Haut erhältlich. Ameluz® wird aktiviert, indem es einer Lichtquelle ausgesetzt wird im Fall des Basalzellkarzinoms einer Rotlichtlampe. Neben dem Basalzellkarzinom wird Ameluz® auch bei leichter bis mittelschwerer aktinischer Keratose, einer sonnenlichtbedingten Hautwucherung, die zu Spinaliomen führen kann, angewendet.
Im abgelaufenen Jahr 2021 konnte Biofrontera seine Produktumsätze deutlich steigern: von 23,9 Mio. in 2020 auf etwa 28,6 bis 28,8 Mio. in 2021. Besonders in den USA lief es gut: dort schnellten die Produktverkäufe von 16,6 Mio. in 2020 auf 20,1 Mio. bis 20,3 Mio. in 2021 hoch.
Johnson & Johnson – Die nächste Generation der Krebsversorgung
Ein weiterer wichtiger Player im Kampf gegen den Krebs: Johnson & Johnson (ISIN: US4781601046). Die Firma Janssen – als Teil des globalen Gesundheitsunternehmens Johnson & Johnson – sieht einen wichtigen Ansatz in der DNA als Schlüssel zum Besiegen einiger Krebsarten. Die Janssen Onkologie-Teams forschen u.a. daran, das Tumorwachstum, das durch Mutationen ausgelöst wird, zu blockieren. Ein weiterer Forschungsbereich stellt die Immun-Onkologie dar. Laut Unternehmensangaben erkennt der Körper bei vielen Formen von Krebs denselben nicht und kämpft nicht gegen die Erkrankung an. Der Ansatz von Janssen konzentriert sich deshalb auf Biologika – Antikörper, die das Immunsystem dazu bewegen, aggressiv gegen den Tumor vorzugehen.
Pfizer – Neu- und Weiterentwicklung von Wirkstoffklassen
Pfizer (ISIN: US7170811035) stellt in Deutschland insgesamt mehr als 20 Medikamente zur Behandlung von Krebs zur Verfügung, u.a. gegen bestimmte Formen von Brust-, Nieren-, Lungen-, und Blutkrebs. Darunter befinden sich 13 zielgerichtete Therapien und fünf onkologische Biosimilars. Laut Unternehmensangaben laufen weltweit 130 klinische Studien mit onkologischen Pfizer-Medikamenten. Mehr als 8.500 Menschen nehmen daran teil. Die Forschungsschwerpunkte sind dabei Blut-, Brust-, Lungen- und Nierenkrebs. Wichtige Therapieansätze: Immunonkologie, zielgerichtete Therapien, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sowie Biosimilars.
Fonds mit Schwerpunkt Onkologie
Wer nicht in Einzelwerte investieren möchte, dem bieten sich spannende Fonds mit dem Schwerpunkt Onkologie an. Bspw. der Candriam Equities Oncology (ISIN LU1864481467). Der Fonds mit einem Fondsvolumen von 1,9 Mrd. USD investiert vor allem in stark kapitalisierte Wachstumsunternehmen. Zu 60,8% ist der Fonds in den Unternehmen aus den USA investiert, gefolgt mit 10,9% der Investments aus Deutschland. Größte Position des Fonds ist AstraZeneca (ISIN: GB0009895292) mit 10,12%, gefolgt von Roche Holding AG (ISIN: CH0012032113), Siemens Healthineers AG (ISIN: DE000SHL1006) oder auch Merck (ISIN: DE0006599905).
Krebs-Impfungen
Krebs-Impfungen stellen einen völlig neuen Ansatz dar. Ursprünglich hatte BioNTech (ISIN: US09075V1026) der Erforschung von Impfungen gegen Krebs verschrieben. Diesen Ansatz hat das Unternehmen erneut aufgegriffen. Bereits in 2 Jahren soll eine eigene Produktionsstätte in Betrieb gehen. Diese Anlage wäre dann weltweit die erste Anlage ihrer Art für die Herstellung individualisierter Produkte für die Krebs-Immuntherapie. Aktuell befinden sich laut Unternehmensangaben zwei Immuntherapie-Ansätze gegen Krebs in der klinischen Phase zwei. Sie zielen auf die Behandlung von Dickdarm- und schwarzem Hautkrebs.
Der Kampf gegen den Krebs stellt eine Herausforderung für die involvierten Unternehmen dar. Investoren können auf verschiedenste Weise an den Erfolgen dieser Unternehmen partizipieren.
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